wechseljahre lexikon

Harnwegsbeschwerden (Beschwerden beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, unwillkürlicher Harnabgang)

Teamfoto der Gründerinnen von femfeel

So kann es sich anfühlen:

  • Blasen- und Harnwegsschmerzen
  • Blasenentzündung
  • Urininkontinenz
  • Ständiger Harndrang
  • Ziehen und Drücken im Unterbauch
  • Fremdkörpergefühl im Unterbauch
  • Stuhlinkontinenz
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Kommt Dir das bekannt vor?

Es tröpfelt beim Lachen, Husten, Niesen oder Treppensteigen? Du hast das Gefühl dauernd aufs Klo rennen zu müssen und das nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht? Wie lästig: Wieder mal eine schlaflose Nacht und ein schlechter Start in den Morgen. Du bist nicht die einzige, der es so geht. Wusstest Du, dass 2⁄3 aller Frauen in den Wechseljahren an Blasenbeschwerden leiden? Aber woran liegt das?

Trigger und Auslöser

Inkontinenz ist der ungewollte Verlust von Urin oder Stuhl. Häufig tritt er bei Drucksteigerungen im Bauchraum auf. Diese können durch Niesen, Husten, Lachen und Sport, sowie seltener auch durch Gehen, Aufstehen und Treppensteigen hervorgerufen werden. Auch Stress beeinträchtigt die ganzheitliche Blasengesundheit und entzieht den Schleimhäuten die wichtige Hormonzufuhr.

Ursache

In der Prämenopause wird durch die Östrogendominanz viel Wasser eingelagert. Während wir schlafen, arbeitet unser Körper auf Hochtouren und scheidet alles Überflüssige aus. Und wo viel ist, muss auch viel raus. Außerdem bilden sich die Schleimhäute, Blase und Harnröhre zurück und die Flexibilität und Dehnbarkeit lässt nach. Dadurch verringert sich das Fassungsvermögen nach. Auch die Schließmuskeln können nicht mehr so dicht halten wie bisher.

Beckenboden und Inkontinenz

Der Grund für die Inkontinenz ist neben dem sinkenden Östrogenspiegel auch die häufig geschwächte Beckenbodenmuskulatur. Der Beckenboden schützt die Organe im Bauchraum und hat die Aufgabe, die Harnröhre beim Wasserlassen zu öffnen und zu schließen. Mit der Zeit erschlafft dieser und der Muskel verliert an Elastizität. Es kann zu einer Senkblase kommen, die bei jedem Toilettengang ein paar Tröpfchen Restharn zurückhält. Das vermittelt uns zum einen das Gefühl, schon wieder zur Toilette zu müssen und ist zum anderen ein Nährboden für Infektionen, wodurch es häufiger zu Blasenentzündungen kommen kann.

Was kann helfen?

Bei Inkontinenz:

Beckenboden trainieren

Biofeedback:

  • Bei der EMG-Biofeedback-Therapie werden die Muskeln, die das Zurückhalten des Harnflusses kontrollieren, zentral trainiert und gekräftigt

Hilfsmittel:

  • Inkontinenztampons: statt Flüssigkeit aufzusaugen, üben sie Druck auf die vordere Scheidenwand aus, wodurch die Blase gestützt und die natürliche Verschlussfunktion der Harnröhre wiederhergestellt wird.
  • Spezielle Einlagen und Höschen

Bei Blasenentzündungen:

Hygiene

  • sanfte Reinigung des Intimbereichs nach jedem Toilettengang mit handwarmem Wasser
  • Wärme und viel trinken von Kräutertee spült die Blase und hindert Keime daran, sich anzusiedeln

Sekundäre Pflanzenstoffe

  • enthalten in Cranberrys, Himbeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren

D- Mannose

  • eine spezielle Zuckerart, die die Darmbakterien an sich bindet und verhindert, dass sie sich an den Schleimhäuten festsetzen

Stressmanagement

Blutige, fiebrige Blasenentzündungen gehören in medizinische Behandlung.

Autorin

Ellen Cornely-Peeters

Wechseljahrsberaterin, MikronährstoffCoach®, Fachkraft der Hormon-Selbsthilfe, Fachschwester für Anästhesie und Intensivmedizin